Groß-Schwansee
Brüllmuschel, Installation, Muscheln, Lautsprecher, Sound.
Weiße Sandklaffmuschel mit Fell gefüttert, mit eingelassenem Lautsprecher.
Aus den Lautsprechern ertönt das Hurrah Geschrei aus dem Olympiastadion während der Fussball Nationalspiele.
Drei-Minuten-Durchlauf, Installation mit 4 Backblechen, Elektromotor, Fellbeuteln, Sand
Vier Fellbeutel, die mit Seesand gefüllt sind, lassen Sand auf vier gebrauchte Backofenbleche und auf den Boden rieseln.
Dauer: 3 Minuten
Detail: Die Fellbeutel sind an Stahlfedern aufgehängt, die beim Auslaufen des Sandes nachwippen. Ein leises Trommelgeräusch entsteht durch den Klangkörper der Bleche.
Das Gegenüber, Installation mit Metallgaze im Holzrahmen, feuchter Sand, Zeit
Geteilte Sandkuchenreihe aus nassem Ostseesand auf einem Tisch der Kantine. Der Tisch ist auf die Achse der Baumallee ausgerichtet.
Sandkuchen. Auf einem Rahmen in Tablettgröße, der mit Gaze bespannt ist, zerrieselt der Sandkuchen innerhalb einer Woche.
Kinderspeisung, Installation mit 10 Tellern, 10 Halterungen, Beuteln, Semmelbrösel
Ein Auszug aus Rezept Nr. 0064 für 10 Kinder.
0,015 kg Semmelbrösel in einem Lederbeutel, befestigt über einem Speiselöffel und einem Teller
Ich mietete mich im Februar 1991 in einem Dachgeschoss einer Ferienwohnung in Groß-Schwansee ein. Von dort erkundete ich die Umgebung der ehemailigen Grenzregion: der mit einer grün angestrichenen Betonmauer umfasste militärische Bereich zerschnitt die vernachlässigte Baumallee und versperrte den Weg zum Strand und den Blick zur Ostsee. Mit freundlicher Genehmigung des damaligen Bürgermeisters hatte ich Zugang in die ehemalige Diesterweg-Oberschule um in den Räumlichkeiten des ehemaligen Gutshauses Installationen mit den Spuren der Nutzer auf zu bauen. Im Haus fand ich im Untergeschoss die Kantine mit Speiserezepten, Aluminiumlöffeln und Einmachgläser.
Das gesamte Areal HAUS/BAUMALLEE, MAUER/LUFTRÖHREN DES BUNKERS DER NSI/ OSTSEE war für mich eine skulpturaler Ort, dessen Identität ich künstlerisch zu untersuchen begann. Mein Aufenthalt sprach sich herum, bald kamen Besucher und erzählten von ihren Erlebnissen und waren sichtlich berührt, daß ich mich dieser Geschichte annahm. Kinder aus dem Dorf begleiteten mich und wurden zu Protagonisten im Video. Sie zerstörten das Interieur des verlassenen Hauses und meine Installationen nach und nach.
Groß-Schwansee
Im Febraur 1991 mietete ich mich für zwei Wochen in den kleinen Ort Groß-Schwansee in Mecklenburg-Vorpommern ein. Der Ort ist an ein großes Gutshaus angebunden, das bis 1989 als Schule und LPG-Kantine genutzt wurde.
Ich hatte mir die Erlaubnis eingeholt, das Gebäude und die Umgebung zu betreten und konnte es täglich besuchen.
Die verlassenen Räume waren größtenteils ausgeräumt. In der alten Eleganz der hohen Räume mit den Flügeltüren und den geschwungenen Treppen-aufgängen fand ich Spuren der DDR Schulzeit: Hefte, Spickzettel, Stundenpläne, Stühle ohne Bänke, gefaltete Papiertauben und zwei Klaviere.
Parterre befanden sich die Waschräume und die Küche.
Die Küche, in der die Stühle auf dem Tisch zum Ausfegen hochgestellt waren, die Teller im Regal ordentlich gestapelt waren und die Einmachgläser auf ihre Verwendung warteten , hinterliess eine Einsatzbereitschaft, die auf das nächste Schulessen warten ließ.
Aus den Fenstern der Speiseräume hatte man eine Sicht in eine Lindenallee zum Meer, deren Äste sich fingerartig verzweigten und gestutzt waren. Die Allee war der direkte Weg zum Meer. Ich konnte das Meer hören. Aber der Blick war verdeckt, die Baumreihen zerschnitten von einer grünen Betonmauer. Diese Mauer umgrenzte das Rasenfeld rechts daneben, das sich vom Haus bis in die schilfige Uferzone erstreckte und dadurch das Haus von der Allee abgegrenzte.
Hinter der Mauer erkannte ich hohe gebogene Röhren, die aus dem Rasen hervorkamen. Es waren Lüftungsrohre der darunter liegenden militärischen Bunkeranlage. Eine gelegentliche Besucherin, die hier zur Schule gegangen war, erzählte mir, daß es allen verboten war, die Allee und die Uferzone mit dem Sandstrand zu betreten.
Weiße Sandklaffmuschel mit Fell gefüttert, mit eingelassenem Lautsprecher.
Aus den Lautsprechern ertönt das Hurrah Geschrei aus dem Olympiastadion während der Fussball Nationalspiele.
Drei-Minuten-Durchlauf, Installation mit 4 Backblechen, Elektromotor, Fellbeuteln, Sand
Vier Fellbeutel, die mit Seesand gefüllt sind, lassen Sand auf vier gebrauchte Backofenbleche und auf den Boden rieseln.
Dauer: 3 Minuten
Detail: Die Fellbeutel sind an Stahlfedern aufgehängt, die beim Auslaufen des Sandes nachwippen. Ein leises Trommelgeräusch entsteht durch den Klangkörper der Bleche.
Das Gegenüber, Installation mit Metallgaze im Holzrahmen, feuchter Sand, Zeit
Geteilte Sandkuchenreihe aus nassem Ostseesand auf einem Tisch der Kantine. Der Tisch ist auf die Achse der Baumallee ausgerichtet.
Sandkuchen. Auf einem Rahmen in Tablettgröße, der mit Gaze bespannt ist, zerrieselt der Sandkuchen innerhalb einer Woche.
Kinderspeisung, Installation mit 10 Tellern, 10 Halterungen, Beuteln, Semmelbrösel
Ein Auszug aus Rezept Nr. 0064 für 10 Kinder.
0,015 kg Semmelbrösel in einem Lederbeutel, befestigt über einem Speiselöffel und einem Teller
Ich mietete mich im Februar 1991 in einem Dachgeschoss einer Ferienwohnung in Groß-Schwansee ein. Von dort erkundete ich die Umgebung der ehemailigen Grenzregion: der mit einer grün angestrichenen Betonmauer umfasste militärische Bereich zerschnitt die vernachlässigte Baumallee und versperrte den Weg zum Strand und den Blick zur Ostsee. Mit freundlicher Genehmigung des damaligen Bürgermeisters hatte ich Zugang in die ehemalige Diesterweg-Oberschule um in den Räumlichkeiten des ehemaligen Gutshauses Installationen mit den Spuren der Nutzer auf zu bauen. Im Haus fand ich im Untergeschoss die Kantine mit Speiserezepten, Aluminiumlöffeln und Einmachgläser.
Das gesamte Areal HAUS/BAUMALLEE, MAUER/LUFTRÖHREN DES BUNKERS DER NSI/ OSTSEE war für mich eine skulpturaler Ort, dessen Identität ich künstlerisch zu untersuchen begann. Mein Aufenthalt sprach sich herum, bald kamen Besucher und erzählten von ihren Erlebnissen und waren sichtlich berührt, daß ich mich dieser Geschichte annahm. Kinder aus dem Dorf begleiteten mich und wurden zu Protagonisten im Video. Sie zerstörten das Interieur des verlassenen Hauses und meine Installationen nach und nach.
Groß-Schwansee
Im Febraur 1991 mietete ich mich für zwei Wochen in den kleinen Ort Groß-Schwansee in Mecklenburg-Vorpommern ein. Der Ort ist an ein großes Gutshaus angebunden, das bis 1989 als Schule und LPG-Kantine genutzt wurde.
Ich hatte mir die Erlaubnis eingeholt, das Gebäude und die Umgebung zu betreten und konnte es täglich besuchen.
Die verlassenen Räume waren größtenteils ausgeräumt. In der alten Eleganz der hohen Räume mit den Flügeltüren und den geschwungenen Treppen-aufgängen fand ich Spuren der DDR Schulzeit: Hefte, Spickzettel, Stundenpläne, Stühle ohne Bänke, gefaltete Papiertauben und zwei Klaviere.
Parterre befanden sich die Waschräume und die Küche.
Die Küche, in der die Stühle auf dem Tisch zum Ausfegen hochgestellt waren, die Teller im Regal ordentlich gestapelt waren und die Einmachgläser auf ihre Verwendung warteten , hinterliess eine Einsatzbereitschaft, die auf das nächste Schulessen warten ließ.
Aus den Fenstern der Speiseräume hatte man eine Sicht in eine Lindenallee zum Meer, deren Äste sich fingerartig verzweigten und gestutzt waren. Die Allee war der direkte Weg zum Meer. Ich konnte das Meer hören. Aber der Blick war verdeckt, die Baumreihen zerschnitten von einer grünen Betonmauer. Diese Mauer umgrenzte das Rasenfeld rechts daneben, das sich vom Haus bis in die schilfige Uferzone erstreckte und dadurch das Haus von der Allee abgegrenzte.
Hinter der Mauer erkannte ich hohe gebogene Röhren, die aus dem Rasen hervorkamen. Es waren Lüftungsrohre der darunter liegenden militärischen Bunkeranlage. Eine gelegentliche Besucherin, die hier zur Schule gegangen war, erzählte mir, daß es allen verboten war, die Allee und die Uferzone mit dem Sandstrand zu betreten.